EGCG: Alle Infos zum Pflanzenstoff - Dr. Fleckenstein

EGCG: Wie das Catechin vom Körper eingesetzt wird

EGCG: Wie das Catechin vom Körper eingesetzt wird

Inhalt:

Die Abkürzung EGCG steht für Epigallocatechingallat. Es handelt sich dabei um eine pflanzliche Verbindung aus der Gruppe der Flavonoide, die wiederum zu den sekundären Pflanzenstoffen gezählt werden. Eine besonders bekannte EGCG-Quelle ist der Grüne Tee. Rund ein Drittel der Trockenmasse entfallen auf die Verbindung. Auch in Schwarzem Tee ist EGCG enthalten, allerdings durch die Verarbeitung in deutlich geringerer Menge. 

In diesem Artikel erfahren Sie die wichtigsten Fakten rund um EGCG. Erste spannende Infos sind beispielsweise:

  • EGCG gehört zu den Catechinen. So nennen Chemiker bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe, die sich von der organischen Verbindung Flavan-3-ol ableiten. 
  • Chemisch betrachtet handelt es sich um ein Ester aus den beiden Verbindungen Epigallocatechin und Gallussäure
  • Eine besonders bekannte EGCG-Quelle ist der Grüne Tee, der weltweit in sehr großer Menge getrunken wird. Vor allem im asiatischen Raum ist Tee eines der beliebtesten Getränke überhaupt. 
  • Auch in Schwarzem Tee ist EGCG enthalten, allerdings durch die Verarbeitung in deutlich geringerer Menge. 


Erfahren Sie darüber hinaus

  • wie der sekundäre Pflanzenstoff im Körper verarbeitet wird,
  • in welchem Tempo Epigallocatechingallat vom Stoffwechsel des Menschen abgebaut wird,
  • welche Rolle die Verbindung bei der Spaltung von Stärke spielt,
  • wie die Wissenschaft Epigallocatechingallat bewertet,
  • wie Sie Grüntee Extrakt korrekt dosieren, um eine optimale Aufnahme von EGCG zu gewährleisten. 
EGCG-Hauptbestandteil-von-Gruenem-Tee-Extrakt

EGCG: Hauptbestandteil von Grünem Tee Extrakt

Grüner Tee wird weltweit in gigantischen Mengen getrunken. Epigallocatechingallat ist für viele Konsumenten sicher ein wichtiges Argument, sich das dampfende Gebräu regelmäßig aufzugießen. EGCG macht rund 30 Prozent der Trockenmasse von Grünem Tee aus.1

Auch in Schwarzem Tee ist Epigallocatechingallat enthalten, wenngleich in deutlich geringerer Konzentration. Das liegt daran, dass ein größerer Teil des sekundären Pflanzenstoffs bei der Fermentation verlorengeht.

Wie wird der sekundäre Pflanzenstoff im Körper verarbeitet?

EGCG wird im Darm in den Blutkreislauf aufgenommen und gelangt dann ebenso wie verwandte Pflanzenstoffe über die Pfortader zur Leber, wo es schließlich verstoffwechselt wird. Dies erfolgt durch die biochemischen Prozesse der Konjugation und Methylierung.2

Epigallocatechingallat wird schnell abgebaut

Eine Besonderheit von Epigallocatechingallat ist der sehr schnelle Abbau durch den Körper. Auch außerhalb des Körpers handelt es sich um ein sehr instabiles Molekül. So wissen Chemiker, dass sich EGCG unter Anwesenheit von Luftsauerstoff sehr rasch durch Oxidation zersetzt.

Einmal in den Körper aufgenommen, besitzt es nur eine sehr geringe Resorptionsrate. Das bedeutet, es wird nur sehr wenig davon vom Darm in die Blutbahn aufgenommen. In der Biochemie spricht man auch von einer “geringen Bioverfügbarkeit”. Sie beträgt für Epigallocatechingallat lediglich 0,2 bis 2 Prozent

Mit rund drei Stunden ist auch die Halbwertszeit im Vergleich zu vielen anderen Verbindungen sehr gering. Konkret bedeutet das: Nach dieser Zeit hat der Körper bereits die Hälfte des zugeführten EGCG abgebaut. 

Zudem verfügt EGCG über keine spezifische Zielstruktur, mit der es sich im Organismus verbinden könnte. Das unterscheidet EGCG zum Beispiel von vielen Stoffen, die immer an eine bestimmte Stelle im Körper binden.

Die Rolle von EGCG bei der Stärkespaltung

EGCG hat einen Einfluss auf die Spaltung von über die Nahrung zugeführter Stärke. Genauer gesagt hemmt EGCG die Stärkespaltung.1

Wie die Wissenschaft Epigallocatechingallat bewertet

Grundsätzlich gilt grüner Tee als ein gesundes und positiv zu bewertendes Getränk. Das gesundheitsfördernde Potenzial des Flavoids wird in diversen Studien genauer untersucht, teils mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

Es bleibt somit abzuwarten, was die weiteren Untersuchungen bringen. Sowohl als Nahrungsergänzungsmittel als auch in Reinform, also aufgebrüht als Tee, erfreut sich Epigallocatechingallat großer Beliebtheit. Sofern die empfohlene Tagesmenge von 300 mg eingehalten  wird, spricht nichts gegen eine Nutzung im Alltag.3

Richtige Dosierung von Grüntee Extrakt zur optimalen Aufnahme von EGCG

Grüntee Extrakt eignet sich hervorragend zur Einnahme in Kapselform. Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie nicht auch einen frisch aufgegossenen und dampfenden Tee genießen dürfen. Der große Vorteil an den Kapseln ist jedoch, dass diese optimal und konstant dosiert sind und zudem ganz einfach mit einem Schluck Wasser eingenommen werden können – überall und jederzeit. Weitere Informationen finden Sie in unserem Ratgebertext Grüntee Extrakt.

1 Universität des Saarlandes

2 Schmidt N, Schmidt E. Mikronährstoff-Therapie. Elsevier, München, 2022, Seite 91 (Link)

3 Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) (Link) (abgerufen am: 20.09.2022)